Die Organisation Live Music Now wurde 1977 von Yehudi Menuhin in England gegründet. Sein Erbe tragen die gemeinnützigen Vereine YEHUDI MENUHIN Live Music Now seit 1992 auch im deutschsprachigen Raum erfolgreich weiter. In Deutschland gibt es bereits zwanzig, in Österreich vier und in der Schweiz einen Verein.
Organisation
2014 wurde die Organisation Yehudi Menuhin Live Music Now e. V. für das vorbildliche bürgerschaftliche Engagement, durch welches sie eine gezielte Nachwuchsförderung mit dem Prinzip „Musik heilt. Musik tröstet. Musik bringt Freude“ in Einklang bringt, mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet. (www.theodor-heuss-stiftung.de)
Seit der Gründung organisierte LMN Augsburg über 1.600 kostenlose Konzerte. Die Nachfrage nach unseren Konzerten steigt ständig, neue Häuser kommen hinzu. Alle Veranstaltungen werden dabei von den ehrenamtlich tätigen Vereinsmitgliedern in Zusammenarbeit mit den Häusern organisiert, es werden die Künstler ausgewählt, die Programme erarbeitet, Plakate und Programme gedruckt, die Konzerte vor Ort betreut. In den meisten Fällen wird auch der Transfer der Musiker an die Konzertorte von den LMN-Betreuern durchgeführt.
Die Konzerte werden von jungen hochbegabten Musikerinnen und Musikern gegeben, die für Live Music Now von einer fachkundigen Jury ausgewählt und in die LMN-Förderung aufgenommen wurden. Alle LMN-Stipendiaten werden für ihre Auftritte finanziell gefördert. Dies alles ist aber nur möglich mit der Unterstützung unserer Sponsoren und privaten Spender, denen wir an dieser Stelle ganz herzlich danken.
Wussten Sie, dass Sie auch Patenschaften in Form von Konzertspenden in einem Haus Ihrer Wahl übernehmen können? Nehmen Sie bitte bei Interesse Kontakt mit einem Vereinsmitglied auf! Sie helfen uns damit sehr bei der Finanzierung der Konzerte.
Yehudi Menuhin
Yehudi Menuhin wurde 1916 in New York geboren. Die Eltern, Nachfahren chassidischer Rabbiner, stammten aus Weißrussland, erkannten früh das musikalische Talent ihres Sohnes und förderten intensiv seine musikalische Ausbildung.
Schon mit 9 Jahren spielte er in San Francisco Mendelssohns Violinkonzert. 1927 gab er in der Carnegie Hall ein triumphales Debüt mit Beethovens Violinkonzert. Weltweit als Wunderkind berühmt wurde er, als er 1929, knapp 13 Jahre alt, in Berlin mit den Berliner Philharmonikern unter Bruno Walter an einem Abend drei Violinkonzerte der „drei großen B“, Bach, Beethoven und Brahms spielte.
Nach einer Welttournee 1935 mit 110 Konzerten in 72 Städten gab Menuhin während des zweiten Weltkrieges mehr als 500 Konzerte vor Soldaten der Alliierten. 1945 spielte er auch für überlebende Gefangene einiger Konzentrationslager, am Klavier begleitet von Benjamin Britten. 1947 gab er als erster jüdischer Musiker nach dem Holocaust Konzerte mit den Berliner Philharmonikern unter Wilhelm Furtwängler, womit er vor allem einen Beitrag zur Versöhnung der Völker leisten wollte.
Yehudi Menuhin war nicht nur einer der bedeutendsten Geiger des 20. Jahrhunderts, sondern immer auch Weltbürger, sozial und politisch engagiert. Mit symbolträchtigen Auftritten, Reden und Schriften setzte er sich lebenslang für Frieden, Völkerverständigung und die Menschenrechte ein.
1963 gründete Menuhin die Yehudi Menuhin School, die viele erfolgreiche Geiger hervorbrachte. 1977 setzte er seine Lebenserfahrung „Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freude“ um und gründete mit dem britischen Bankier und Musiker Ian Stoutzker Live Music Now in England. Die gemeinnützige Organisation ist mittlerweile in mehreren europäischen Ländern aktiv. Allein in Deutschland gibt es 20 Vereine. Seit 1983 gibt es die Menuhin Competition, einen renommierten Wettbewerb für junge Geiger. 1991 gründete Menuhin die International Yehudi Menuhin Foundation, die mit Schulprojekten und Bildungsprogrammen Kinder in ihrer Kreativität fördert.
Yehudi Menuhin wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen überhäuft. Für seine Verdienste um die Musik erhob ihn die Queen 1985 in den Ritterstand und 1993 zum Baron of Stoke d’Abernon. In seinen letzten Lebensjahrzehnten trat er zunehmend als Dirigent auf. Sein letztes Konzert mit Daniel Hope als Solist dirigierte er am 7. März 1999 in Düsseldorf. Fünf Tage danach, am 12. März 1999 starb Yehudi Menuhin in Berlin. Er wurde im Garten seiner Violinschule in London bestattet, unter einem Baum, den er selbst anlässlich seines 80. Geburtstags gepflanzt hatte.
